Schwerlastverkehr und Mülltransporte tags und nachts durch Rosenthal und Wilhelmsruh – Brief von Abgeordneten Hofer (SPD) und Mindrup (SPD) an BSR/ALBA

Die Stadtteile Wilhelmsruh und Rosenthal sind massiv von durchgehendem Schwerlastverkehr betroffen, welcher aus den Industriegebieten in Reinickendorf rund um die Uhr zum Autobahnanschluss Schönerlinder Straße (A114) fährt. Ein Teil dieser Verkehre entfällt auf Transporte, welche Ersatzbrennstoffe von der Müllaufbereitungsanlage MPS (gehört zu BSR+ALBA)  in Reinickendorf rund um die Uhr in das Zementwerk Rüdersdorf und in das Kraftwerk Jänschwalde fahren. Besonders betroffen sind Pankow-Wilhelmsruh (Hauptstraße), sowie die Kastanienallee und die Schönhauser Straße in Rosenthal sowie die Wohngebiete in Frz.-Buchholz.

Zum Hintergrund: Bei MPS wird der Berliner Hausmüll angeliefert und in einer rund um die Uhr laufenden Groß-Anlage getrennt und als Ersatzbrennstoff aufbereitet. MPS fährt ca. 19 Transporte pro Tag (2 Container auf je einem LKW mit Anhänger). Für den Transport sind Speditionen beauftragt (Uhlhorn, Grunske, u.a.), die diese in eigener Verantwortung und auch mit Sonntagsfahrerlaubnissen ausgestattet, durchführen.

Die Anwohnerinnen und Anwohner der Wohngebiete klagen über Lärm- und Verkehrsbelastung, welche für ein Wohngebiet völlig unangemessen ist. Insbesondere werden auch Störungen der Nachtruhe beklagt, welche üblicherweise ab 03:30 beginnen und sowohl durch LKW-Motoren und insbesondere durch krachende und schlagende Container verursacht werden, die bei jeder Bodenunebenheit und Schlaglöchern donnerartige Geräusche verursachen. Die benutzten Straßen sind für Schwerlastverkehr auch baulich ungeeignet (s.u.). Bis weit in die Seitenstraßen hinein können beispielsweise Anwohnerinnen und Anwohner der Kastanienallee und der Schönhauser Straße das ganze Jahr über deswegen nur mit geschlossenen Fenstern das Haus benutzen und vor allem schlafen, was im Sommer unzumutbar ist.

Am 04.05.2018 haben Mitglieder des Arbeitskreises Verkehr Wilhelmsruh-Rosenthal nach Vermittlung der Abgeordneten Torsten Hofer (MdA, SPD) und Klaus Mindrup (MdB, SPD) in einem Gespräch bei MPS vor Ort auf die Problematik aufmerksam gemacht. Das Problem war offenbar dort bislang noch nicht wahrgenommen worden. Grundsätzlich schien man dafür offen zu sein, an einer Lösung dieser Problematik zu arbeiten.

Seit 1,5 Jahren berät der Arbeitskreis Verkehr Wilhelmsruh-Rosenthal zur Problematik des Müllverkehrs rund um die Uhr durch Wohngebiete. Unser Ziel ist – wie vor genau einem Jahr von Herrn Staatssekretär Kirchner bei unserem Termin seinerzeit zugesagt – die Organisation eines „runden Tisches“ Verkehr, der sich vorrangig mit dem Industrieverkehr durch den Pankower Norden ausgehend von den Industriegebieten in Reinickendorf befasst.

Als ersten konkreten Schritt in diese Richtung haben jetzt die Abgeordneten Hofer und Mindrup nach unserem Besuch bei der Fa. MPS einen Brief geschrieben, in welchem die Problematik dargelegt wurde und konkrete Lösungsvorschläge aufgezeigt werden. Herr Hofer und Herr Mindrup haben den AK Verkehr und unsere Arbeit dankenswerterweise von Beginn an begleitet und unterstützt.

Wir hoffen, dass nun endlich Bewegung in das Thema kommt und auch auf Senatsebene dieser Brief den nötigen Nachdruck verleiht, den runden Tisch Verkehr endlich anzugehen.

Sie können den Brief hier als PDF herunterladen.

Gerne können Sie den Brief auch an Bekannte, und vor allem an Politik und Verwaltung im Rahmen ihrer Eingaben weiterleiten !

 

4 Gedanken zu „Schwerlastverkehr und Mülltransporte tags und nachts durch Rosenthal und Wilhelmsruh – Brief von Abgeordneten Hofer (SPD) und Mindrup (SPD) an BSR/ALBA“

  1. Genauso ist das! Ab 3:30 Uhr klappern die Müll-Laster mit ALBA-Aufschrift durch die Kastanienallee. Unmöglich, unnötig und unökologisch. Der Lärm macht uns krank und die Erschütterungen durch den Schwerlastverkehr lassen die Fußböden vibrieren. Warum muss der Müll aus Berlin überhaupt mit LKWs in die Lausitz verbracht werden?

  2. Die Schwerlast-LKWs mit Container-Anhänger donnern nicht nur durch Wilhelmsruh. Sie fahren von Alba-Werk Reinickendorf über die Haupt- und Schillerstraße, weiter über die Germanenstraße und Straße vor Schönholz indie Hermann-Hesse-Straße und biegen weiter in die Blankenburger Straße Ri. Franz. Buchholz – also auch weitesgehend durch noch mehr dicht bewohntes Gebiet. Ich wohne nun seit 11 Jahren in Schonholz. Diese Donnerei gibt es erst seit ca. 4-5 Jahren, vorher kann ich mich an so ein Getöse und Gewackel im Haus nicht erinnern. Leider ist nun inzwischen ein großes Hin- & Her, so dass man froh ist, wenn mal eine Ampel die Monster zum Stoppen zwingt. Ich dreh bald am Rad.
    Der Fliegerlärm nimmt seit Jahren zu, der Pendler- und Lastverkehr auch und ALBA ist der Knaller. Da sind dann 80-90 Dezibel locker drin. Hier besteht dringend Handlungsbedarf!

    1. Leider gibt es bis heute kein Ergebnis dieser Initiative. Diese wurde von Herrn Mindrup bislang nicht weitergeführt.
      Leider bezieht sich diese Initiative auch nur auf ein Teilproblem des LKW-Verkehrs, und nicht auf den gesamten LKW-Verkehr.

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