Alternativen zur aktuellen Planung der Kastanienallee in Rosenthal

Am 06.07.2017 hat der für Verkehr zuständige Stadtrat in Pankow Vollrad Kuhn sich den Fragen von Bürgern zum Thema Verkehr in Pankow-Rosenthal gestellt. Dabei gab es heftige Widerstände gegen den Ausbau der Kastanienallee gemäß der seit kurzem veröffentlichten Planung.

Grundsätzlich wurde der dringend erforderlichen Sanierung zwar zugestimmt, jedoch gab es große Kritik im Bereich Eschenallee bis Dietzgenstraße,  also dem etwa 700 m langen Straßenabschnitt mit beengten Platzverhältnissen.

Dieser Abschnitt wird durch den veröffentlichten Regelquerschnitt RQ2 charakterisiert. Nach dieser Planung werden nicht nur alle Bäume ersatzlos gestrichen, sondern es würden auch die Parkmöglichkeiten an beiden Seiten der Straße zu Gunsten des Durchgangsverkehrs entfallen. Die Anwesenden bezweifelten zudem die angebotene Ausweichlösung, in den Nebenstraßen zu parken. Der Platz würde schon jetzt nicht ausreichen und erst recht nicht, wenn die Verdichtung der Wohnbebauung zum Tragen kommen wird.

Die Platzprobleme entstehen vor allem dadurch, dass die Planung des Bezirksamtes auf jeder Straßenseite einen 1,50 m breiten Radschutzstreifen vorsieht. Es fehlt die Abwägung der Interessen von gelegentlichen Fahrradfahrern und den ständig belasteten Anliegern bei gänzlich fehlender Begrünung.

Aus diesem Grund werden zwei neue Varianten für diesen Abschnitt  vorgeschlagen. Beide Varianten lassen die Fahrbahnbreite von je 3,25 m unverändert.

Variante 1: Sie ähnelt der vorhandenen Straße mit zwei Baumreihen jedoch ohne ruhenden Verkehr.

Querschnitt Variante 1 (PDF) – Bäume beidseitig

Variante 2: Es gibt einen Grünstreifen mit Baumreihe auf nur einer Seite, der durch Parkbuchten unterbrochen wird. Dadurch entfällt der ruhende Verkehr nur auf einer Seite und die Straße erhält auf der anderen Seite wieder eine Begrünung.

Querschnitt Variante 2 (PDF) – Bäume einseitig

Beiden Vorschlägen liegt eine veränderte Radwegführung zu Grunde:


Grün: 2. Bauabschnitt Kastanienallee
Rot: alternative Radwegsführung mit Fahrradstraße in der Kirchstraße
Braun: Alternative zur Radwegsführung

Für die Querung könnte entweder eine vorhandene Verbindung (Rollsplitt) neben dem Zingergraben etwa 300m vor der Einengung oder aber noch besser ein neu anzulegender Radweg entlang der Grundstücksgrenze Kastanienallee 20/21 (direkt auf Höhe der Eschenallee) dienen. Hier in der Kastanienallee 21 hat das Land Berlin, vertreten durch die GESOBAU, gerade begonnen, Wohnungen zu bauen.

Am 12.08.2017 fand diesbezüglich eine Ortsbegehung durch den Verkehrsverein und verschiedene Bürgerinitiativen statt, an der auch der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup / SPD teilnahm. Er könnte sich sogar vorstellen, dass die für Fahrradfahrer wesentlich attraktivere Kirchstraße zu einer Radverkehrsstraße gemacht würde. Er versicherte, mit der GESOBAU schnellstmöglich Kontakt aufzunehmen, um diesen Verbindungsweg für Radfahrer zu erörtern, bevor die fortschreitende Bebauung das nicht mehr zulässt.

Die Widmung der Kirchstraße als Fahrradstraße hätte darüber hinaus positive Effekte auf das Wohngebiet hinsichtlich einer generellen Verringerung der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen, weniger Lärm und vor allem eine Reduktion des Pendlerverkehrs, der die Kirchstraße häufig als Abkürzung nutzt.

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3 Gedanken zu „Alternativen zur aktuellen Planung der Kastanienallee in Rosenthal“

  1. Sehr gute Alternative “Variante 2” ! Parkplätze und Bäume, zwar halbiert aber immer noch besser als gar keine.

  2. Auf der Fahrbahn der Kastanienallee habe ich als Kind noch Völkerball gespielt und bin Rollschuh gelaufen – ein Auto kam alle 10 Minuten mal. Die Kastanienallee führte nach Wilhelmsruh, wo mit der Mauer dann auch Sackgasse war. Die Anwohnerbebauung im Abschnitt Dietzgenstraße-Eschenallee hat sich allerdings seit damals nicht groß geändert – der Straßenverkehr allerdings sehr.

    Nach dieser Vorbemerkung: Ich finde Variante 2 unfair gegenüber den Anwohnern auf der nördlichen Seite. Hier ist die Fahrbahn dann sogar näher als im ursprünglichen Entwurf. Warum nicht eine Variante 3 mit Bäumen und Parktaschen auf beiden Seiten und eine Einbahnregelung für den Abschnitt Dietzgenstraße-Schönhauser Str., wie bereits jetzt für LKW ausgewiesen.

  3. Den Radverkehr über die Kirchstraße zu leiten ist in jedem Fall sinnvoll und meines Erachtens eine sehr gute Alternative für die Fahrradfahrer.
    Ansonsten gefällt mir “Variante 2” sehr gut!

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