Aktualisierung: alle Alternativen zur Planung Kastanienallee – mit alternativem Radverkehrskonzept

Da auf der letzten Bürgerversammlung zur Kastanienallee mit Stadtrat Vollrad Kuhn die aktuelle Planung für die Sanierung der Kastanienallee einhellig abgelehnt worden war, hat der Verein für nachhaltige Verkehrsentwicklung nach einer ersten Diskussion mit den Bürgerinitiativen der Kastanienallee noch einmal alle tatsächlichen Alternativen zur aktuellen Planung des Bezirksamts Pankow ausgearbeitet.

Im Kern stehen sich hier zwei Modelle gegenüber:

Modell Senat/Bezirk: die Kastanienallee soll als zentrale Ost-West Verbindung im Pankower Norden für Pendler- und Schwerlastverkehr, und mit einem Radverkehrsstreifen entlang der Fahrbahn, mitten durch ein dicht bebautes und weiter nachverdichtetes Wohngebiet unter Wegfall aller Bäume und grünen Elemente etabliert werden. Siehe “Regelquerschnitt aktuelle Planung Bezirksamt Pankow”.

Alternativmodell: Tempo 30 – Straße für Mischverkehr zumindest zwischen Eschenallee und Dietzgenstraße, welche auf die Umgebungsbebauung Rücksicht nimmt und den Charakter Rosenthals als Wohngebiet erhält. Zusätzlich werden intelligente und vernetzte Angebote für Radverkehr gemacht.
Für den tangentialen Ost-West Verkehr treten hierdurch im Vergleich zum aktuellen Zustand keine Verschlechterungen, sondern ebenfalls Verbesserungen duch die bessere Fahrbahnqualität ein. Mittel- und langfristig muß der tangentiale Ost-Westverkehr eine im Flächennutzungsplan bereits vorgesehene alternative Routenführung erhalten, wodurch Entlastung auch für andere dicht bebaute Wohngebiete im Pankower Norden geschaffen wird.

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Hier die aktuelle Planung des Senats bzw. des Bezirksamts Pankow:

Hier die Abmessungen der heutigen Kastanienallee (repräsentativ für den eng bebauten Abschnitt Eschenallee bis Dietzgenstraße):

Alternative 1 – Tempo 30 – Straße für Mischverkehr, Bäume, Parktaschen und alternative Radwegführung bzw. Radwegkonzept

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Hier geht es zur Radverkehrskarte zum zoomen im Netz.

Alternative 2 – Tempo 30 – Straße für Mischverkehr, Bäume, Parktaschen und Radweg auf der Fahrbahn. Problematisch ist hier die nicht ausreichende Fahrbahnbreite.

Alternative 3 – Tempo 30 – Straße für Mischverkehr, Bäume, keine Parktaschen und Radweg auf der Fahrbahn

Alternative 4 – Tempo 30 – Straße für Mischverkehr, Bäume auf einer Seite, keine Parktaschen und Radweg auf der Fahrbahn

Wir meinen, das die Alternative 1 den größten Mehrwert für alle Beteiligten (Durchgangsverkehr, Radverkehr, Anwohner) schafft und am besten für einen Interessensausgleich aller geeignet ist. Sie entspricht auch am ehesten den Grundsätzen einer nachhaltigen, ökologischen und sozialen Verkehrspolitik.

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Abstimmungen insgesamt: 9
Voters: 9
30. September 2017 - 31. Oktober 2017
Umfrage beendet

Hinweis: die Ergebnisse der Abstimmung sind nicht repräsentativ und geben nur ein ungefähres Stimmungsbild wider. Mehrfachabstimmungen können nicht ausgeschlossen werden.
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6 Gedanken zu „Aktualisierung: alle Alternativen zur Planung Kastanienallee – mit alternativem Radverkehrskonzept“

  1. Vielen Dank für die informative, zusammenfassende Darstellung! Das Alternativmodell mit der Variante “Alternative 1” stellt eine optimale Lösung und einen guten Interessenausgleich aller Beteiliegten dar. Davon sollten die Anlieger und Anwohner die Verantwortlichen des Bezirks/Senats überzeugen. Es geht hier um eine Entscheidung, die das Leben und die Lebensqualität vieler Generationen in diesem Wohngebiet beeinflussen wird.
    Es wird Zeit, dass gesamtberliner Politik nicht auf Kosten einzelner Regionen, Stadtteile und Wohngebiete realisiert wird, sondern dass auch innerhalb Berlins echte und tragfähige Kompromisse geschlossen werden. Die Steuereinnahmen sprudeln. Damit könnten nun auch Projekte wie eine umweltfreundliche Ost-West-Tangente angegangen werden.

  2. Variante 1 ist für alle die beste Lösung.
    Vom Senat/Bezirk sollte vor allem auch zukunftsorientiert gedacht werden.
    Denn von der angestrebten Elektromobilität würden, durch alle anderen Varianten, die meisten Anwohner in diesem Bereich ausgeschlossen.
    Parktaschen mit Ladesäulen wären im nachhinein nicht mehr umsetzbar.

  3. Ich wäre auch für Variante 1 UND die neuen Fahrradstraßen. Allerdings sind Fahrradstraßen nur gut, wenn der motorisierte Verkehr ausgeschlossen wird. Anlieger müssen auf jeden Fall zugelassen werden. Das kann jedoch nicht kontrolliert werden und wird deswegen auch nicht eingehalten. Dadurch unterscheidet sich die Fahrradstraße durch nichts von jeder anderen Straße. Gerade die Nordendstraße ist oft so voll, dass sich begegnende KFZ gegenseitig blockieren und der Radverkehr dadurch ebenfalls ausgebremst wird. Außerdem müsste die Fahrbahn saniert werden um die Straße wirklich für Rad fahrende attraktiv zu machen. Der Bezirk wird dafür kein Geld ausgeben denn der Radverkehrsanteil ist zu gering und wird dann auch nicht sonderlich ansteigen.
    Wenn diese alternativen Strecken nicht attraktiver werden, würde ich einen Radfahrstreifen auf der Kastanienallee auf einer neuen, glatten Fahrbahn ohne Behinderung durch sich begegnende und ein-/ausparkende KFZ bevorzugen. Jedoch werden in Tempo 30 Straßen in der Regel keine Radverkehrsanlagen gebaut. Die neu ausgebaute, gerade Straße wird zu überhöhten Geschwindigkeiten verleiten und dann ist für viele das Radfahren dort nicht mehr erstrebenswert. Deshalb kann ich mich zu keiner der Varianten durchringen.

  4. Hallo Marion Rösch
    “Wenn diese alternativen Strecken nicht attraktiver werden,”
    Ich gehe davon aus, langfristig müssen auch diese Straßen erneuert werden.
    Die Initiative sollte nicht nach dem Motto handeln, “Wir haben jetzt nur Geld für eine Straße”.
    Selbst wenn schöne Radstreifen auf der Kastanienallee existieren, würde ich als Radler, von Nordend kommend, die Nordendstraße bis zur Friedrich-Engesl-Str. runterradeln. Mit dem Rad nehme ich immer die kürzeste Verbindung.
    Allerdings bin ich auch ein gemütlicher Radler, mir reichen schon 15kmh 😉
    Beste Grüße
    Peter Wittwer

  5. Ich schließe mich Frau Röschs letztem Satz an. Für den Radverkehr ist keine der genannten Alternativen gut. Keine Bäume und keine Parkplätze im schmalen Teil der Kastanienallee könnten für einen ausreichend breiten Radstreifen genutzt werden. Die Fahrspur sollte schmal bleiben und ohne Mittellinie geführt werden, das bremst den Kraftverkehr aus und sorgt für weniger Lärm und Abgase. Sobald die Straße dann in Richtung Westen breiter wird, könnte zwanglos eine vom Kraftverkehr getrennte Radwegführung, ebenfalls separat vom Fußverkehr angelegt werden. Auf die berlintypischen Gehwege, wie vom Amt vorgeschlagen, kann sicher auch zugunsten eines dauerhaft holperfreien Wegs verzichtet werden.
    Der Schwerlastverkehr sollte im schmalen Teil lediglich von Ost nach West geführt werden und von Westen kommend die Schönhauser runter gelenkt werden. Das könnte man auch mit dem gesamtem kfz Verkehr machen und in diesem Teilbereich eine Einbahnstraßenregelung für Kfz einführen. Radverkehr in beide Richtungen natürlich. Dann wäre auch Platz für Bäume und eine ästhetische Straßengestaltung vorhanden.
    An der Kreuzung Schönhauser/ Kastanienallee könnte ein Minikreisel zur Regulierung der Geschwindigkeit genutzt werden. Diese Kreisel erlauben großen mehrachsigen Fahrzeugen das Überfahren des Mittelteils, so dass keine großen baulichen Veränderungen notwendig wären. Trotzdem würde die Geschwindigkeit gesenkt und der Verkehrsfluss geregelt.
    Tempo 30 wäre schön, allein es wird sich nirgends daran gehalten. Autofahrer sind hier zu undiszipliniert und Kontrollen gibt es kaum.
    Ein Ausbau der Fahrradrouten in horizontaler und vertikaler Richtung ist sowieso angezeigt, damit das Radfahren attraktiver wird und mehr Leute sich dazu bewegen können, aufs Auto zu verzichten.
    Eine wirkliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität, der Luft, mehr Platz im öffentlichen Raum und mehr Ruhe bekommen wir vor allem dann, wenn nicht Auto gefahren wird oder selbiges irgendwo im öffentlichen Raum die Gegend unattraktiv zustellt.

  6. Als aktive Radfahrerin, häufig mit Kindern, kann ich den Alternativen 2,3 und 4 nur zustimmen. Es muss aber geklärt sein, wie der Übergang an der Schönhauser Straße sicher erfolgen kann. Das würde auch für die alternative Radstreckenführung gelten. Variante 1 ist für Radfahrer nicht günstig, da sich nur wenige Autofahrer an Tempo 30 halten und die Einhaltung des Sicherheitsabstandes auch nur selten erfolgt

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